Wiedereröffnung einer Apotheke als Ziel
Forbach (stn) – Der Bürgermeisterkandidat Mathias Reidel besucht im Rahmen seines Wahlkampfprogramms die Tagespflege in Forbach.

© stn
Im Gespräch: Mathias Reidel (Zweiter von rechts) möchte wissen, ob die Senioren mit dem Tagespflegeangebot zufrieden sind und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Foto: Nora Strupp
Mehr Betreuungsangebote für Senioren, dieses Thema liegt dem Bürgermeisterkandidaten Mathias Reidel (54) am Herzen. Um sich ein Bild vom Angebot der Tagespflege der Katholischen Sozialstation Forbach-Weisenbach machen zu können, stattete er deshalb am Mittwoch im Rahmen seines Wahlkampfs der Einrichtung einen Besuch ab. Eingepackt in dicke Decken machten es sich insgesamt acht Tagespflegegäste an diesem kalten, bewölkten Märztag auf der Terrasse bequem und hörten gespannt zu, was der potenzielle künftige Rathauschef zu sagen hatte: „Mir ist es wichtig, dass die Gemeinde nicht nur für die junge Bevölkerung da ist“, betonte der 54-jährige Diplom-Kaufmann aus Gaggenau gleich zu Beginn. Wenn Menschen mit zunehmendem Alter gebrechlich würden und alles nicht mehr so gehe wie früher, sei auch eine Versorgung zu Hause irgendwann nicht mehr möglich. An diesem Punkt komme die Tagespflege zum Zug, die eine Unterstützung darstelle und eine Lücke schließe „Die Tagespflege ermöglicht den Senioren ein möglichst langes und eigenverantwortliches Leben und entlastet die Angehörigen.“
Schnell suchte Reidel das direkte Gespräch. „Wie gefällt es Ihnen hier? Wie ist das Angebot? Schmeckt das Essen?“, wollte er wissen. Die Resonanz auf seine Fragen fiel durchweg positiv aus: „Es wäre schlimm, wenn es die Tagespflege nicht mehr gäbe“, war eine Seniorin überaus dankbar für die zeitweise Betreuung vor Ort. Das Personal sei hervorragend sowie die Essensportionen ausreichend und schmackhaft, versicherten die sieben Damen und der mit 91 Jahren gruppenälteste Herr. Auch der Fahrdienst mit Abhol- und Bringservice funktioniere gut. Darüber hinaus könne man Termine mit Physiotherapeuten, Friseur oder Fußpflege in der Tagespflege wahrnehmen, lobten sie. Zudem gebe es jede Menge Unterhaltung. „Wir spielen Mensch-ärgere-dich-nicht, machen Gymnastik und Gedächtnisübungen“, zählten sie das breit gefächerte Programm auf. Anschließend wollte der von der CDU unterstützte Bürgermeisterkandidat wissen, ob es etwas gibt, das den Senioren in der Tagespflege fehlt, denn „Ihre Wünsche und Anliegen liegen mir sehr am Herzen“, versicherte er.
Forbach „hübscher“ machen
Dass ihm das Thema „Betreuungsplätze für Senioren“ so unter den Nägeln brenne, habe auch persönliche Gründe: „Ich selbst habe einen Vater im Alter von 84 Jahren. Er hat eine künstliche Herzklappe und einen Herzschrittmacher.“ Im Moment könne er sich noch selbst versorgen, doch auch bei ihm werde die Zeit kommen, wo über einen Pflegegrad nachgedacht werden müsse und sich eventuell irgendwann der Gedanke an Tagespflege oder Pflegeheim stellen werde.
Zur Sprache brachte der Anwärter auf den Chefsessel auch die Entwicklung von Forbach hinsichtlich der immer weniger werdenden ansässigen Geschäfte beziehungsweise der nicht mehr vorhandenen Apotheke. „Der Wegfall von Apotheke und medizinischer Versorgung ist nicht hinnehmbar. Das ist ein Zeichen dafür, dass ein Ort stirbt“, mahnte er. „Forbach wird unter meiner Führung ein medizinisches Versorgungszentrum bekommen, das auch eine Apotheke beinhalten wird“, versprach er.
Seine Aufgabe als zukünftiger Bürgermeister sehe er außerdem darin, „Forbach hübscher zu machen“ und dafür zu sorgen, dass wieder mehr Übernachtungsgäste den Weg in die Murgtalgemeinde finden und es mehr Restaurants sowie einen Bäcker gibt. Mit Verweis auf Katharina Klumpp, die noch bis September ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Forbacher Tagespflege absolviert, sagte er zu, sich dafür einsetzen zu wollen, Jung und Alt stärker zusammen zu bringen – auch außerhalb der Tagespflege.