Arbeitsmarkt in der Region erholt sich weiter
Rastatt (BT) – Stabiler Arbeitsmarkt in der Region: Im Vergleich zum Vormonat gab es im Dezember eine leichte Erholung, gegenüber dem Vorjahr aber eine deutliche Entspannung.

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Die Arbeitslosigkeit ist in der Region binnen Jahresfrist deutlich gesunken. Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa
So gab es im Dezember gegenüber November einen geringfügigen Rückgang der Arbeitslosigkeit, der sich jedoch nicht auf die unveränderte Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent auswirkt. Vergleicht man die Lage aber mit der im Vorjahresmonat, zeigt sich eine deutlichere Entspannung. Im Gesamtbezirk ging die Arbeitslosenquote binnen Jahresfrist um 0,8 Prozent zurück.
Dieser Trend ist auch in Mittelbaden spürbar. Dort sank die Zahl der arbeitssuchend gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vorjahr um 1.431 auf 5.690, was einen Rückgang bei der Quote um 0,9 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent bedeutet. Gewohnt unterschiedlich sehen die Zahlen in den einzelnen Dienststellen aus, allerdings weisen alle einen deutlich positiven Trend auf. Hier die Daten im Überblick (im Klammern Veränderungen gegenüber Dezember 2020): Baden-Baden: 1.442 Arbeitssuchende (-333), Arbeitslosenquote: 4,9 (-1,1), offene Stellen: 666 (+298); Bühl: 963 Arbeitssuchende (-303), Arbeitslosenquote: 2,4 (-0,7), offene Stellen: 412 (+105); Gaggenau: 995 Arbeitssuchende (-266), Arbeitslosenquote: 3,1 (-0,8), offene Stellen: 288 (+106); Rastatt: 2.290 Arbeitssuchende (-529), Arbeitslosenquote: 3,6 (-0,8), offene Stellen: 906 (+430).
Konjunkturelle Risiken nehmen zu
„Erfreulicherweise setzt sich der Positivtrend auf dem Arbeitsmarkt trotz des Pandemiegeschehens auch im Dezember fort. Allerdings müssen wir abwarten, ob sich die aktuellen Entwicklungen und Einschränkungen der letzten Wochen noch auf den Arbeitsmarkt auswirken werden. Zuletzt nahmen die konjunkturellen Risiken wieder zu, welche sich in einer erhöhten Nachfrage nach Kurzarbeit niederschlugen“, fasst Ingo Zenkner, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt die Lage zusammen. „Mich stimmt für das nächste Jahr optimistisch, dass es trotz deutlich geringerer Dynamik als in den Vorkrisenjahren, eine solch positive Entwicklung gegeben hat. Auch die hohe Einstellungsbereitschaft der Unternehmen zeigt, wie robust unser Arbeitsmarkt ist. Zwar nähern wir uns kontinuierlich dem Vorkrisenniveau an, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ein Hauptaugenmerk liegt vor allem bei der Bekämpfung der stark gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit.“
Langzeitarbeitslose im Blick
Im abgelaufenen Jahr konnten viele Menschen, die durch die Pandemie ihre Arbeit verloren haben, eine neue Beschäftigung aufnehmen. So gab es im Dezember 19 Prozent weniger Arbeitslose als im Vorjahresmonat. Allerdings ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen coronabedingt deutlich gestiegen. Waren im Jahresmittel 2019 4.153 Menschen ein Jahr und länger arbeitslos, so waren es 2021 bereits 7.188 Personen.
Lage im Südwesten und in Deutschland
In Baden-Württemberg waren im Dezember 212.300 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 1.700 weniger als im Vormonat. Die Quote blieb im Vormonatsvergleich unverändert bei 3,4 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2020 sank sie jedoch um 0,8 Prozentpunkte. Deutschlandweit stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember auf 2,330 Millionen, das sind 12.000 mehr als im November, aber 378.000 weniger als im Dezember 2020. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 5,1 Prozent.