Badener Tagblatt

Heil- und Küchenkräutergarten für das Obstgut

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Heil- und Küchenkräutergarten für das Obstgut

Für Waldtraud Nölle wird ein Traum wahr: Auf diesem Areal hinter der Obstscheune wird der Kräutergarten als Schau- und Lehrgarten angelegt. Foto: Conny Hecker-Stock

Von Conny Hecker-Stock
Baden-Baden – Das Obstgut Leisberg wird um eine Attraktion reicher. Ein Lehr- und Schaugarten informiert dort künftig über bekannte und fast vergessene Heil- und Küchenkräuter. Die Kosten werden zu 80 Prozent von der Leader-Aktionsgruppe Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße gefördert.

Kaum jemand weiß, welch eine Idylle sich nicht nur vor, sondern auch hinter der Obstscheune am Leisberg verbirgt. Das soll sich nun mit dem Bau eines Kräutergartens ändern, der dieses Areal mehr ins Blickfeld rücken wird.

Veränderungen am Obstgut Leisberg fangen meist mit Träumen von Waldtraud Nölle an, der Vorsitzenden der Bürgergemeinde Unterbeuern (BGU), die sich federführend um den Betrieb des Obstgutes kümmert. Die Idee ist nun, mit dem geplanten Kräutergarten insbesondere Kindern und Jugendlichen nicht nur die Bäume, sondern alle Eigenheiten einer Streuobstwiese näher zu bringen. Und dazu gehört eben auch alles, was nah am Boden wächst.

Für den Förderantrag bei der Leaderkulisse Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße, der wieder in die Kompetenz von Peter Böhlen fiel, ist gerade diese pädagogische und gemeinschaftsfördernde Komponente von Bedeutung, die bisher im Obstgut schon mit viel Leben erfüllt wird. Mit dem Gärtchen soll laut Nölle dazu beigetragen werden, die lange Tradition der Kräuter als wichtiges und oft einziges Heilmittel am Leben zu erhalten und vor allem den Nachwuchs an die Fähigkeiten der Pflanzen als Heil-, Würz- und Küchenkräuter heranzuführen. Deren Einsatzvielfalt und Geschmacksfülle wird sich zusätzlich bei einer bunten Palette unterschiedlichster Aktionen erschließen.

Die Vielseitigkeit der Kräuter wird das Obstgut zudem mit verschiedensten Blütenarten bereichern, die sicher auch unzählige Insekten anlocken. Die Projektkosten von 12.328 Euro ergeben sich durch den Wunsch der BGU und auch die Voraussetzung für Fördergelder, den Kräutergarten professionell anzulegen. Für Gartenbau Oesterle bedeutet das, auf dem 25 Quadratmeter großen Areal die Wiesennarben abzutragen, das Gelände zu glätten, eine Trockenmauer aus Sandsteinbruchsteinen zu errichten zum Abfangen der dahinter liegenden Böschung sowie ein Betonfundament zu legen. Der Kräutergarten wird eingegrenzt von einem Staketenzaun aus natürlichem, unbehandeltem Kastanienholz wie in alten Bauerngärten. Der Eingang wird mit einem Torbogen aus Weidenholz gestaltet. In etwa einem halben Jahr sollen die Arbeiten erledigt sein.

Die Bepflanzung erfolgt dann gemeinsam mit den Sprösslingen des Kinder- und Jugendheims sowie des Waldkindergartens, die schon jetzt das Obstgut bei der Baumpflege und Apfelernte begleiten. Markus Brunsing vom Fachbereich Park und Garten unterstützte die Idee sofort. Gemeinsam mit ihm und Kräuterpädagogin Frenze Stein vom Naturpark Schwarzwald hat Nölle eine Liste von rund 200 Kräutern zusammengestellt, darunter auch solche, die schon fast in Vergessenheit geraten sind.

Verarbeitet werden die Kräuter bei den Festen im Obstgut, zu Kräutersalz, Quark, dem alkoholfreien „Obstgutdudler“, im Brotteig und bei vielem mehr. Die BGU muss umgerechnet 1.170 Euro an Eigenleistungen aufbringen und Eigenmittel von 3.890 Euro beisteuern. Zudem muss die Mehrwertsteuer für den Leader-Zuschuss von 8.437,47 Euro geschultert werden. Deshalb wäre die BGU-Vorsitzende dankbar für Sponsoren, die sich an diesen Unkosten beteiligen.

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