Der trübe Willi ist bei Sax ein echter Verkaufsschlager
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Baden-Baden (hol) - Vier Hektar Steuobstwiesen nennt die Hauenebersteiner Familie Sax ihr Eigen. Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen wachsen dort. Baumpflege und Ernte nehmen einen großen Teil der Freizeit in Anspruch. Die Ergebnisse der Arbeit gibt es, meist in hochprozentiger Form, im kleinen Hofladen im Herrenpfädel zu kaufen.
In drei Flaschengrößen gibt es Willi, Kirschwasser, Himbeergeist und Tresterschnaps - aber auch exotische Sorten hat Frank Sax im Angebot: Weihnachtslikör etwa, oder Walnusslikör und reinen Sauerkirschschnaps, der deswegen seinen Preis hat, weil die Alkoholausbeute aus Sauerkirschen beim Brennen geringer ist als aus den Süßkirschen. Dafür erfreut der Sauerkirsch die Freunde des gebrannten Stöffchens aber auch mit einem ganz außergewöhnlichen Geschmack. Ganz außergewöhnlich und deshalb erwähnenswert ist auch der naturtrübe Willi - ein 34-prozentiger Birnenschnaps, der mit Fruchtfleisch und ein klein wenig Zucker versetzt ist. "Das ist bei uns der Renner", sagt Sax. Das lecker schmeckende Wässerchen, das auch beim Hauenebersteiner Dorffest am Stand des von Jürgen Sax geleiteten Obst- und Gartenbauvereins ein Verkaufsschlager ist, ist ein überzeugendes Ergebnis eigenen Experimentierens. Getrunken wird das edle Zeug übrigens nicht eisgekühlt, sondern idealerweise bei einer Temperatur von 15 bis 18 Grad. "Nur schlechter Schnaps muss in den Kühlschrank", sagt Sax lachend. Und schlechten Schnaps sucht man im Hofladen vergebens. Überhaupt sind die flüssigen Produkte allesamt aus eigener Herstellung. Das Obst wächst auf Wiesen rund um Haueneberstein, Balg, Kuppenheim und Muggensturm. "Nur den Topi pflanzen wir nicht an - den kaufen wir aus Sandweier zu", sagt Sax. Maischen, pressen, brennen -die Verarbeitung der Rohware geschieht in den hauseigenen Anlagen. Seit elf Jahren hat die Familie das Brennrecht - und ist damit im Vergleich zu manch anderen Schnapsbrennern in der Region noch nicht lange im Geschäft. Doch der Laden im Herrenpfädel läuft gut. Die Kunden kommen aus der gesamten Region. Und neben dem Hochprozentigen gibt es dort seit dem vergangenen Jahr auch einen süffigen selbstgemachten Apfelwein zu kaufen -und drei sortenreine, völlig unterschiedlich schmeckende Apfelsäfte in Drei-Liter-Boxen. "Das ist ein nettes Nebenbei-Geschäft" sagt er. "Leben kann man von alledem nicht." Neben seinem Hobby hat der Hauenebersteiner deshalb auch noch einen richtigen Beruf: Er ist Finanzbeamter. Öffnungszeiten: Kontakt:
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