Auf dem Weg in eine positive Zukunft
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Von Janina Fortenbacher
Baden-Baden - "Sozial benachteiligte Jugendliche mit Migrationshintergrund müssen die Chance auf gesellschaftliche Integration haben." Dieses Ziel hat sich der Caritasverband Baden-Baden gesetzt. Das Projekt "Hoch hinaus", das in Kooperation mit dem Sonderpädagogischen Bildungs-und Beratungszentrum (SBBZ) Theodor-Heuss-Schule stattfindet, soll dabei helfen. Durch die Vermittlung wichtiger sozialer Fähigkeiten werden die Schüler auf ihre berufliche Zukunft und ihre Position in der Gesellschaft vorbereitet. Mit seinen beiden Einrichtungen Stadtteilzentrum Briegelacker und Brücke 99 leistet der Caritasverband der Stadt Baden-Baden eine wichtige Integrationsarbeit. Einer der Partner des Stadtteilzentrums Briegelacker ist das SBBZ Theodor-Heuss-Schule Baden-Baden. In Kooperation mit der Förderschule findet bereits seit acht Jahren das Projekt "Hoch hinaus" für die achten Klassen statt. Rechtsanwalt Michael Weber unterstützt das Angebot in diesem Jahr mit einer Spende in Höhe von 500 Euro. Seine Kanzlei befindet sich in der Nähe der Schule, deshalb kenne er die Bedürfnisse der sozial schwachen Schüler: "Ich will dazu beitragen, dass diesen Kindern wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Zukunft vermittelt werden", sagt er. "Unsere Schüler werden von der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen, weil man ihnen ihre Probleme äußerlich meist nicht ansieht", merkt Wolfgang Sennhenn, Schulleiter des SBBZ Theodor-Heuss-Schule, an. "Deshalb ist es unsere Aufgabe, Partner zu finden. Mit dem Caritasverband und mit Michael Weber ist uns das gelungen." Ziel des Projekts "Hoch hinaus" sei zum einen die Stärkung der Klassengemeinschaft und sozialer Kompetenzen, zum anderen aber auch die Persönlichkeitsentwicklung, Gewaltprävention, der Erwerb von Schlüsselqualifikationen und die Steigerung von Selbstwertgefühl, schildert Adrian Struch. Er ist Diplom-Sozialpädagoge und als hauptamtlicher Mitarbeiter im Projekt tätig. "Das Projekt besteht jeweils aus acht Arbeitseinheiten", erklärt er. Zeitlich seien die Termine an die Praktikumsphasen der Schüler gekoppelt, um die aktuelle Situation am Praktikumsplatz zu besprechen. Neben thematischen Einheiten bestehe das Projekt hauptsächlich aus erlebnispädagogischen Aktionen, führt Frank Herzberger, Fachbereichsleiter beim Caritasverband. "Um die Teamfähigkeit zu stärken, müssen die Schüler etwa in Gruppen unter einem Seil durchlaufen, das von ihren Mitschülern geschwungen wird. Ziel ist es, sich so aufeinander abzustimmen, dass das Seil nicht berührt wird", gibt Struch ein Beispiel. Die dadurch geschulte Teamfähigkeit sei sowohl im Schulalltag als auch im späteren Berufsleben wichtig. Im Bereich Gewaltprävention werde den Jugendlichen zu Beginn ein Koffer mit verschiedenen Kampfgegenständen vorgelegt. Jeder dürfe sich dann einen Gegenstand herausnehmen und seine persönlichen Erfahrungen, die im Zusammenhang damit stehen, schildern. Außerdem würden in einem Film verschiedene Konfliktsituationen angesprochen. "Die Jugendlichen sollen so eigene Gewaltsituationen reflektieren und lernen, Konflikte zukünftig ohne Gewalt zu lösen", erläutert Struch. Auch die Persönlichkeitsfindung stehe im Mittelpunkt des Projekts. Indem die Schüler ihren Körper auf einem Karton abzeichnen und dann ihre eigenen Ziele in das Abbild hineinschreiben, könnten sie sich selbst besser kennenlernen und sich mit der eigenen Zukunft auseinandersetzen. Gleichzeitig würden auch die Erwartungen der Eltern festgehalten und mit den individuellen Zukunftsvorstellungen der Kinder verglichen. Ein wichtiger Teil sei die Reflexion der einzelnen Themenschwerpunkte am Ende jeder Einheit, betont Struch. Die Rückmeldungen der Schüler seien immer positiv ausgefallen, meint Sabina Malarik, Konrektorin am SBBZ. Oft sei das Projekt ein Erstkontakt mit dem Caritasverband. "Einige Schüler suchen auch danach gezielt den Kontakt zu uns und wissen, dass wir für unterschiedliche Probleme eine Anlaufstelle sind", sagt Caritas-Fachbereichsleiter Herzberger.
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