Nach Wohnhausbrand: Anklage wegen Mordversuch
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Baden-Baden (hez) - Ein Brand in einem Mehrfamilienwohnhaus in der Lichtentaler Straße, bei dem im März mehrere Menschen verletzt wurden, hat nun ein Nachspiel vor Gericht. Dabei geht es unter anderem um eine Anklage wegen versuchten Mordes.
Ein 75-jähriger Rentner muss sich laut einer Mitteilung der Baden-Badener Staatsanwaltschaft am kommenden Montag, 21. Oktober, um 9 Uhr (mit fünf Fortsetzungsterminen bis zum 5. Dezember) vor dem Landgericht Baden-Baden (Schwurgerichtskammer) wegen versuchten Mordes in sieben tateinheitlichen Fällen, Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, schwerer Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung verantworten. Dem Angeklagten, der in der Vergangenheit bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, so die Staatsanwaltschaft, wird vorgeworfen, am 18. März dieses Jahres in der ihm zur Nutzung überlassenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Lichtentaler Straße mehrere Haufen, bestehend aus Holzteilen, Möbelstücken, Pappordnern und anderen Gegenständen, gerichtet und dann mit Benzin übergossen zu haben. Zusätzlich soll er dort weitere Benzinkanister in geöffnetem Zustand deponiert haben, um das aus Benzin und Luft entstehende Gemisch zu entzünden. Damit habe der Mann eine Rechtsanwältin töten wollen, die in Vertretung der Hauseigentümerin ihr Erscheinen angekündigt habe. Kurz vor deren Eintreffen kam es zur Explosion des Gemisches und zum Entstehen eines verheerenden Brandes, der weite Teile des Gebäudes erfasste, dieses teilweise zerstörte und einen Sachschaden von rund 500 000 Euro verursachte. Nach dem Ausbruch des Brandes spielten sich damals dramatische Szenen ab. Ein Bewohner versuchte, sich selbst aus einer Wohnung abzuseilen und zog sich beim Sprung auf den Boden Verletzungen zu. Weitere Bewohner konnten durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr von einem Balkon des dritten Obergeschosses gerettet werden. Andere konnten noch rechtzeitig aus dem Haus laufen. Insgesamt wurden vier Personen, darunter auch ein Feuerwehrmann, verletzt. Der Angeklagte wurde noch am gleichen Tag von der Polizei festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
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