Mensa-Bau verzögert sich
![]()
Von Joachim Eiermann Bühl - Die Stadt wird ihre Planungen zum Bau einer Mensa in diesem Jahr nicht mehr vorantreiben können. Oberbürgermeister Hubert Schnurr ließ am Montagabend beim Bürgerdialog in Sachen Campus durchblicken, dass im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens (Offenlage bis 18. November) zahlreiche Einwendungen im Rathaus eingegangen seien. Die Verwaltung benötige Zeit, um alle "Anregungen sauber aufzuarbeiten", so dass der Gemeinderat erst 2019 einen Beschluss fassen könne.
Der Bau einer gemeinsamen Mensa für die Aloys-Schreiber-Schule und die Carl-Netter-Realschule ist auf dem Gelände des Kinder- und Familienzentrums (Kifaz) vorgesehen. Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude mit einem zusätzlichen Jugendcafé im Erdgeschoss sowie vier Klassenräumen und zwei Lernateliers in den beiden Obergeschossen. Schnurr ging auf BT-Nachfrage von einem Baubeginn allerfrühestens Ende nächsten Jahres aus, zumal noch eine Baugenehmigung eingeholt werden und eine Ausschreibung erfolgen müsse. Gegen das Vorhaben wendet sich die "Bürgerinitiative zum Schutz der Oase beim Kifaz". Beim Bürgerdialog im Bürgerhaus Neuer Markt unter den knapp 100 Personen im Saal zahlenmäßig stark vertreten, äußerten einzelne Vertreter der Initiative den Wunsch, das Gebäude an anderer Stelle zu errichten, um den Baumbestand zu schonen. Die Eingangsreferate und und die ausliegenden Pläne auf den Diskussionstischen ließen jedoch deutlich erkennen, dass die Verwaltung den gewählten vorderen Standort im Kifaz-Garten zur Luisenstraße hin präferiert und auch keine Verschiebung beabsichtigt. Ein Meinungsaustausch darüber war nicht erwünscht, vielmehr sollten sich die Bürger in einzelnen Tischgruppen darüber Gedanken machen, wie sich die Freiräume auf dem Europaplatz und auf dem Platz Villefranche aufwerten lassen - insbesondere auch unter dem Aspekt einer Nutzung durch Jung und Alt. Brainstorming an neun Thementischen Nach einer Dreiviertelstunde einführender Impulsvorträge zum Campus (siehe unten stehender Bericht) bat der Moderator, Architekt Thomas Thiele (Freiburg), die Besucher an die einzelnen Thementische. Die Nummern waren am Saaleingang nach dem Zufallsprinzip vergeben worden. Nach jeweils 30 Minuten wurde zweimal zu anderen Tischen gewechselt. Im Anschluss an rund zweieinhalb Stunden Vorträge und Brainstorming gaben die Vertreter der Stadtverwaltung, die an neun Tischen die Vorschläge und Anregungen gesammelt hatten, eine Zusammenfassung. So berichtete Martin Bürkle zum Thema Europaplatz, dass die Beteiligten "mehr Attraktivität durch eine Gastronomie mit Außenbewirtung" anregten. Auch sei der Wunsch nach "wesentlich mehr Grün" laut geworden, zum Beispiel durch Containerpflanzen, die sich bei großen Events zur Seite räumen ließen. Begehbare Wasserspiele, eine Nivellierung der unterschiedlichen Ebenen, die Schaffung einer zweireihigen Allee zwischen Sparkasse und Modehaus Pfeiffer und eine Ausleuchtung dunkler Ecken waren weitere Anregungen. "Wo ist Europa? Ich sehe nichts von Europa", gab Ulrike Kiewitt vom am nächsten Tisch eine Meinung wieder, die mit der Anregung verbunden gewesen sei, die Partnerschaften auf dem Platz darzustellen. Auch sei der Ruf nach Bänken (mit Rückenlehne), Spielecken und Trinkwasserstelle laut geworden. Ähnliche Vorschläge wurden auch zur Gestaltung des Platzes Villefranche und dessen Umgebung laut. "Alle waren sich einig, der Bereich muss verkehrsberuhigt werden", resümierte Daniel Back. Autostellplätze solle es dort keine mehr geben. "Kontrovers diskutiert" wurde Back zufolge die Frage des Schulverkehrs. Es habe jedoch eine Tendenz für eine "Hol- und Bringzone" zugunsten der Elterntaxis gegeben. Angeregt wurden ferner Sonnensegel und Regenschutz, inklusive Entsiegelung des Bereichs. Andreas Bohnert berichtete ergänzend von Wünschen nach Barrierefreiheit (Rampe zum tieferliegenden Platz) sowie Basketballkorb und Tischtennisplatte. Wie soll die Nutzung der Freiräume generationenübergreifend gewährleistet werden? Klaus Dürk berichtete von einem "großen Anliegen, diesen Bereich zu beleben" - durch mehr Gastronomie, eine Öffnung des Jugendcafés in den Abendstunden und dessen Nutzung als Begegnungsort sowie ein Mehr an Veranstaltungen in der Mediathek. Außerdem wurde ein Mehrgenerationenspielplatz wie in Sinzheim angeregt sowie ein Bürgercafé für alle Generationen. Bewertet wurden die Vorschläge nicht. "Wir werden die Ideen zusammenfassen und zunächst den Gemeinderat informieren", zeigte OB Hubert Schnurr das weitere Vorgehen auf. Was die künftige Platzgestaltung anbetrifft, kündigte er eine "zweite Runde" der Bürgerbeteiligung 2019 an.
Das könnte Sie auch interessieren
|
Ausgabe wählen
Top-Themen
08:43
Umfrage
Die SPD fordert Nachverhandlungen im Koalitionsvertrag. Glauben Sie, dass das Regierungsbündnis daran zerbricht? Kommentierte Artikel
Meistgelesene Artikel
|