Vorzügliche musikalische Botschafter der Stadt
Bühl (wv) - "Dankbar bin ich auch dafür, dass der Fanfarenzug ,Windeck' - wohl so oft wie kein anderer Verein - die Stadt Bühl als würdiger musikalischer Botschafter vertreten hat", unterstrich Oberbürgermeister Hubert Schnurr am Samstagabend im Stadtgarten anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Bühler Fanfarenzugs. Dieser gab, zusammen mit dem aus Teningen, ein festliches Konzert unter freiem Himmel.
Es tröpfelte. Die Zuhörer im "Auditoriumsbecken" der Wasserspiele spannten ihre Schirme auf. Doch Peter Hirn, der das Konzert gekonnt moderierte, versprach: "Die Fanfarenzüge werden den Regen wegtrommeln." So kam es. Die Bühler und Teninger Landsknechte zogen Fahnen schwingend, trommelnd und trompetend ein. Die seit Langem befreundete Landsknechtsgruppe "Zeh" aus dem fränkischen Altdorf ergänzte dies in ihren mittelalterlichen Gewändern zum malerischen Gesamtbild. Die Fanfarenzüge entfalteten - wie es der Bühler Vorsitzende Klaus Dürk formulierte - ein "Feuerwerk der altdeutschen Fanfarenmusik". Erst abwechselnd, dann gemeinsam spannten sie den Bogen von der "Leipziger Fanfare" bis zur "Breisgau-Fanfare". Sie hatten nicht nur schmissige Töne und Rhythmen zu bieten, sondern auch feine Dynamik und sogar die Trommler unmartialisches Piano. Vertreter der Partnergemeinden Mattsee und Schkeuditz - mit dem ehemaligem Bürgermeister Peter Blechschmidt als treuem Gast in Bühl - erwiesen dem Fanfarenzug Reverenz. Königlichen Glanz ins trübe Wetter brachten die Zwetschgenkönigin Jessica Stiefel und die Affentaler Weinkönigin Alisa Burkart. Erstere bedankte sich beim Jubilar für die treue Umrahmung der Bühler Heimatfeste und meinte, an dessen Gründung und jahrzehntelanges Wirken erinnernd: "Kein Fanfarenzug ohne Zwetschgenfest und kein Zwetschgenfest ohne Fanfarenzug." Im Namen der Stadt Bühl und ganz persönlich gratulierte Oberbürgermeister Hubert Schnurr zum runden Geburtstag. Er zitierte Leo Tolstoi "Musik ist die Kurzschrift des Gefühls" und attestierte: "Der Fanfarenzug ,Windeck' vermittelt uns nunmehr seit sechs Jahrzehnten diese "Kurzschrift des Gefühls', welche wir bei vielen Konzerten, Umzügen und Umrahmung zahlreicher städtischer Veranstaltungen voller Freude erleben durften." Die Musikerinnen und Musiker seien schon bei der Besiegelung der ersten Städtepartnerschaften dabei gewesen, hätten in geselligen Runden die ersten bürgerschaftlichen Kontakte geknüpft, sagte Schnurr und wandte sich an die Aktiven: "Es ist mir ein großes Anliegen, Ihnen allen für Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre großartige Vereinsarbeit zu danken." "Heute möchte ich einem ganz besonderen Menschen danken, Klaus-Dieter Knopf, der als KDK bekannt ist", leitete Vorsitzender Klaus Dürk eine doppelte Verabschiedung ein: Er verabschiedete Klaus-Dieter Knopf als musikalischen Leiter und dessen Ehefrau Rosel Majewski-Knopf als Marketenderin. "KDK" sei eine Fanfarenzuglegende: Er sei Gründungsmitglied, seit 60 Jahren als Musiker aktiv und wirke seit über 40 Jahren als musikalischer Leiter. Klaus-Dieter Knopf habe einige der schönsten Werke für den Bühler Zug komponiert, lobte Dürk. Die Frohnatur habe die Musikerinnen und Musiker immer bestens mit seinen Späßen unterhalten. Geehrt werden könne "KDK" nicht mehr, denn er habe alle Ehrungen des Vereins und des Verbandes bereits erhalten. "Je lieber die Gäste desto schöner die Feste", meinte Klaus Dürk, als er eigens fürs Jubiläum gebrautes Bühler Landsknechtsbier als Gastgeschenk an Vorsitzende Ilona Hodel vom Fanfarenzug Teningen und an Armin Winkelmann, den ersten Hauptmann der Landsknechtsgruppe "Zeh", überreichte. Die Teninger revanchierten sich mit Kaiserstühler Wein und die Altdorfer mit fränkischen Spezialitäten. Alle erinnerten an wunderschöne Stunden in Teningen und wundervolle Nächte bei den Wallenstein-Festspielen in Altdorf.
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