Abendliches Aufenthaltsverbot auf Schulhöfen
Achern (red/hei) - Wie jedes Jahr im September traf sich Oberbürgermeister Klaus Muttach mit den Leitern der städtischen Schulen zum Gedankenaustausch und zur Planung von Projekten. Es ging unter anderem um Hackerangriffe und Schulschwänzer.
Ein Schwerpunkt in der Acherner Schularbeit ist die Fortsetzung der Digitalisierung. Die personelle Unterstützung der Schulen durch die Fachgruppe EDV der Stadtverwaltung bestätigten dabei die Schulleiter laut Mitteilung aus dem Rathaus als sehr wertvoll. Im nächsten Schritt soll jetzt diese Fachgruppe mit einem Lehrer jeder Schulart einen Medienentwicklungsplan für jede einzelne Schule erarbeiten. Auf dieser Grundlage wollen Stadt und Schulen dann Geld aus dem Digitalpakt-Budget beantragen. 1,1 Millionen Euro für die Acherner Schulen hält Muttach dabei für realistisch, heißt es weiter. Hinzu komme dann eine CO 2 -Finanzierung vom Schulträger (der Stadt) von etwa 220 000 Euro. Auch wenn das Fristende für den Digitalpakt erst Ende April 2022 ist, so wollen Stadtverwaltung und Schulen doch zügig an die Umsetzung weiterer Maßnahmen gehen, heißt es. Für die Fachgruppe EDV sei zunehmend die Sicherheit des Schulnetzes wichtiger geworden. Gruppenleiter Michael Harter berichtete von 5 000 Angriffen auf das Schul-Netz der Stadt allein im August 2019, die allerdings alle abgewehrt worden sein. Aus der ganzen Welt seien Angriffe von Servern festzustellen, die so programmiert seien, dass Schwachstellen ausgenutzt und Informationen abgegriffen werden. "Die Netzsicherheit bleibt für uns nach wie vor ein sehr wichtiges Thema. Wir freuen uns, dass wir dabei bisher erfolgreich waren", wird Harter zitiert. Der Aufenthalt Jugendlicher und junger Erwachsener auf Schulhöfen außerhalb der Unterrichtszeiten führe immer wieder zu unschönen Begleiterscheinungen. Diesbezüglich gab es mittlerweile eine intensive Zusammenarbeit mit der Polizei. Die deutlich gestiegene Polizeipräsenz zeige Wirkung, sagen einige Schulleiter. Im weiteren Schritt soll der Mitteilung zufolge insbesondere auf den großen Schulhöfen in der Kernstadt, auf Wunsch aber auch auf den Grundschulhöfen der Stadtteile, ein Aufenthaltsverbot ab 20 Uhr und ein generelles Rauch- und Alkoholverbot ausgesprochen werden. Damit könne der unsachgemäße Aufenthalt einfacher als bisher sanktioniert werden, was für den auch personell aufgestockten kommunalen Ordnungsdienst bei der Stadt eine wichtige Hilfe sei. Hans Heizmann vom Fachgebiet Sicherheit und Ordnung kündigte deshalb auch an, dass die Polizeiverordnung entsprechend geändert wird. Fehlverhalten werde kompromisslos mit Bußgeldern sanktioniert. Dies gelte im Übrigen auch für Schulschwänzer. Wenn Schüler mehrfach unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben, wird das Fachgebiet Sicherheit und Ordnung informiert, das ein Verfahren mit einem regelmäßigen Bußgeld im unteren dreistelligen Bereich in Gang setze. In Einzelfällen seien auch Schüler von der Polizei zu Hause abgeholt worden mit der erstaunlichen Reaktion, dass Eltern sich für die Unterstützung sogar bedankt hätten. Schulpflicht ist durchzusetzen, waren sich die Schulleiter mit Muttach einig. Wünsche für den nächsten Doppelhaushalt wurden ebenso besprochen wie die Budgets. Geänderte Lehrpläne führten teilweise zu einem höheren Bedarf an Büchern.
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