Freie Fahrt für die Radkultur
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Bühl (sre) - Die Zwetschgenstadt will noch mehr für den Radverkehr tun: Einstimmig hat der Gemeinderat am Mittwochabend dafür votiert, sich beim Land als Radkultur-Kommune zu bewerben. Mit dem so angestrebten Zuschuss und Eigenmittel sollen 2020 und 2021 diverse Projekte gestemmt werden.
"Wir haben uns als Radstadt profiliert", betonte Oberbürgermeister Hubert Schnurr. Diese Bemühungen wolle man nun fortführen und verstärken. Die Stadt ist nicht nur seit Jahren Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen, sondern war 2017 auch schon einmal Radkultur-Kommune. Damals bekam man das kleine Förderpaket des Landes mit einem Zuschuss von 20 000 Euro bei eingebrachten Eigenmitteln in Höhe von 5 000 Euro. Nun sollen im großen Förderpaket verteilt auf zwei Jahre 50 000 Euro vom Land fließen, die Stadt selbst muss 25 000 Euro beisteuern. Da man das kleinere Paket bereits bekommen habe, könne man sich dafür kein zweites Mal bewerben, erläuterte Barbara Thévenot, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung, auf Nachfragen von Yvonne Zick und Franz Fallert (beide Freie Wähler). Die größere Investition sei also die einzige Möglichkeit, in den Genuss einer Landesförderung in diesem Bereich zu kommen. Die Bewerbung stieß Fraktionsübergreifend auf Zustimmung. "Sehr sinnvoll" fand sie etwa CDU-Fraktionsvorsitzender Georg Feuerer. Er betonte mit Verweis auf die Niederlande und auf Straßburg, dass man "noch einiges zu tun" habe, um ein Niveau wie die europäischen Nachbarn zu erreichen. Peter Teichmann (GAL) hob hervor, die Unterstützung des Radfahrens lohne sich für die eigene Lebensqualität ebenso wie für die Umwelt. Auch die SPD begrüße die Bemühungen, betonte Barbara Becker im Namen ihre Fraktion. Besonders interessant fand sie die Verwaltungsidee eines dreiwöchigen Lastenrad-Verleihs: "Man kann mit Rädern viel mehr machen, als eine Person von A nach B zu bringen." FDP-Fraktionschef Lutz Jäckel gab zu bedenken, ein solcher Verleih sei eher Sache privater Anbieter. Ansonsten signalisierte auch er Zustimmung. Oberbürgermeister Schnurr erläuterte, dass es sich bei dem Lastenrad-Verleih derzeit nur um einen Vorschlag handle, der noch weiter ausgefeilt werden müsse. Man wolle die Idee aber umsetzen und dabei auch örtliche Radfahrgeschäfte mit einbeziehen. Sollte der städtische Antrag Erfolg haben, gibt es auch die Idee, bereits bekannte Aktionen wie das Stadtradeln und den Radkultur-Tag zu ergänzen, etwa durch eine Radservice-Station mit Reparaturzubehör an geeigneter Stelle in Bühl. OB Schnurr betonte zudem, dass man auch die Infrastruktur im Blick behalten wolle. So müsse weiter in Radwege, zusätzliche Fahrradabstellplätze sowie Ladestationen für E-Bikes investiert werden.
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