"Der gesamte Bereich ist gesättigt"
Von Harald Holzmann
Baden-Baden - In der Weststadt stehen Veränderungen an: Anwohnerparken, Straßensanierung, die neue Buslinienführung und die Verbesserung des Wohnumfelds. Anfang 2019 soll eine Bürgerinformationsveranstaltung zu all diesen Themen stattfinden. Die von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Untersuchung zu der Parksituation in der Weststadt ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis ist eindeutig: "Anwohnerparken wäre grundsätzlich möglich", sagt Bürgermeister Alexander Uhlig. "Allerdings nicht flächendeckend - nur in einzelnen, definierten Straßenzügen." Untersucht worden sei der gesamte Bereich zwischen Bernharduskirche und Schweigrother Platz sowie der Ooswinkel mit Teilen der Schwarzwaldstraße. Dabei seien die Zulassungszahlen, die Anzahl der Stellplätze und die Anzahl der Bewohner erhoben worden. Die Zählung habe ergeben: "Sämtliche Autos können gerade noch so untergebracht werden. Jedes zusätzliche Auto stört", sagt Uhlig klar. "Der gesamte Bereich ist gesättigt für sich alleine gesehen." Das sind klare Worte bezüglich der Probleme, die die Anwohner des Stadtteils mit parkenden Autos von Berufspendlern diverser Behörden, Schulen, der Klinik und Firmen haben, die Tag für Tag die Parkplätze vor der Haustür blockieren (wir berichteten). Vom Tisch ist aber der Vorschlag, das dem Land gehörenden Parkhaus in der Gutenbergstraße aufzustocken. Das Land sei nicht bereit dazu, sagt Oberbürgermeisterin Margret Mergen. Stattdessen denke man nun an den Neubau einer Parkgarage im Bereich zwischen Briegelacker und Rheinstraße. Zudem ist, wie berichtet, der Bau eines Parkhauses beim Schulzentrum West in der Balger Straße vorgeschlagen worden. Doch Anwohnerparken ist nur eines von mehreren Themen, die in der Weststadt eine Rolle spielen. "Es geht um mehr", sagt Mergen. Die Sanierung und Umgestaltung der maroden und wenig attraktiven Rheinstraße ist ein weiterer Punkt. "Da werden wir im nächsten Doppelhaushalt 2020/21 erste Maßnahmen vorsehen", verspricht sie. Hat die Stadtbahn eine Chance? Man habe sich die Verbesserung des gesamten Wohnumfeldes in der Weststadt auf die Fahnen geschrieben. "Leider ist die Ausweisung eines Sanierungsgebiets wie in Oos oder im Bereich Neustadt in der Weststadt nicht möglich", sagt die OB. Das sei zeitlich noch nicht machbar, weil die jüngste Sanierung weniger als 25 Jahre zurückliege. Deshalb werde es viele Einzelmaßnahmen geben, kündigt sie an - beispielsweise auch eine Aufwertung von Spielplätzen, die in dem Wohnquartier liegen. Eine Kernfrage, die für alle Maßnahmen in der Weststadt eine Rolle spielt, ist aber noch nicht beantwortet: "Hat die Stadtbahn eine Chance oder nicht?" Mergen erwartet, dass die Gutachter von der Karlsruher Planung, Transport, Verkehr AG (PTV) die Antwort auf diese Frage im kommenden Jahr geben. Davon hänge vieles ab. Die Umgestaltung der Rheinstraße beispielsweise würde mit Stadtbahn ganz anders ausfallen als ohne. Bereits entschieden ist dagegen, dass die Weststadt eine bessere Busanbindung erhält. Wie berichtet, werden die Busse der Linie 205 voraussichtlich ab Mai 2019 durch die Rheinstraße fahren und somit die Weststadt umsteigefrei an die Cité mit ihrem Einkaufszentrum und dem Kino anbinden. Um alle diese Maßnahmen wird es in einer Konzeption für die Weststadt gehen, die laut Mergen Anfang des kommenden Jahres dem gemeinderätlichen Bauausschuss vorgelegt und dann auch zeitnah bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung mit den Bürgern diskutiert werden soll.
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