Bei den Rastatter Biertagen trifft sich die ganze Welt
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Rastatt (sb) - Dass der Beruf der Brauerin und Mälzerin für Paulina Brach das Richtige ist, ist unverkennbar. Begeistert berichtet die 20-jährige Auszubildende bei den zweiten Rastatter Biertagen, wie der Gerstensaft entsteht. Im Showmobil direkt vor dem Rathaus braut sie an jedem Tag rund 50 Liter Kellerbier. Dazu gibt es jede Menge Fachwissen. Nicht nur so manch eingefleischter Bierkenner nickt da anerkennend.
Das Showmobil der Kulmbacher Brauerei ist nur eine der Attraktionen, die von Freitag bis gestern tausende Besucher auf den Marktplatz lockten. Organisator Andreas Birtel spricht am Ende von 10 000 Besuchern, die mehr als 300 Biere aus der ganzen Welt probierten. Ganz zufrieden ist er dennoch nicht: "Gerade am Samstagabend hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht." Denn als ein Gewitter samt kräftigem Regen gegen 21.30 Uhr über die bestens besuchte Innenstadt zog, verabschiedeten sich viele Besucher blitzartig. Gut besucht war auch der Freitagabend, allerdings ließ die Hitze viele Besucher erst weit nach dem offiziellen Fassanstich durch OB Hans Jürgen Pütsch zum Fest kommen. Ihnen wurde ebenso wie den Besuchern an den anderen Tagen auch ein buntes musikalisches Programm auf der extra aufgebauten Showbühne geboten. Wer kam, war meist begeistert. So wie Anne Klever und Richard Margel aus Gaggenau: "Die Auswahl ist toll. Ich habe noch nie ein Bier aus Asien getrunken und bin begeistert", sagt Anne Klever. Ihr Partner hat sich für ein schottisches Bier entschieden, das ebenfalls mundet. Nebenan hat sich am frühen Sonntagnachmittag eine Gruppe mit fünf jungen Männern auf einer der Bierbänke niedergelassen. "Wir probieren uns mal durch das komplette Angebot", lacht Jürgen Merkel. Dabei stoßen die Besucher auch auf Biere, von denen sie nie zuvor gehört haben. Denn in Rastatt scheint sich - biertechnisch gesehen - am Wochenende die ganze Welt zu treffen. Neben Produkten aus Amerika, Asien, Spanien, Polen und Tschechien gibt es auch viele deutsche Biere, vor allem aus Bayern. Aus der Nähe von Landshut kommt die kleine Hohentanner Schlossbrauerei. "Wir sind seit 160 Jahren im Privatbesitz", schwärmt Klaus Paasburg, der zum ersten Mal in Rastatt ist. Alle Produkte für sein Bier kommen direkt aus der Region: "Die Hopfenfelder beginnen direkt hinter der Brauerei", berichtet er. Und schmeckt man das? "Auf jeden Fall", sagen Laura Sophie und Uli Grunwald aus Iffezheim. Die Idee einer Biermesse finden die beiden einfach toll. "Das ist doch ein urdeutsches Produkt", sagt Uli Grundwald und fügt hinzu: "Wir sind begeistert." Das besondere Flair auf dem Marktplatz lobt derweil Organisator Andreas Birtel, der mit Markus Lang vom Stadtmarketing ein positives Fazit zieht. Beide fassen eine dritte Auflage im kommenden Jahr ins Auge. Dann wird vielleicht auch wieder Paulina Brach dabei sein und voller Begeisterung über das Schroten von Hand, den Brauprozess und das von ihr gebraute Kellerbier berichten.
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