"Ein Stück Zukunft" im Ried
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Rastatt (nora ) - Viel Lob erntete der Kirchenchor Plittersdorf für seine Darbietung beim Festgottesdienst zur Feier seines 125-jährigen Jubiläums. Gemeinsam mit dem Kirchenchor Ottersdorf präsentierten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dirigent Erwin Groß die "Messe in C" des österreichischen Komponisten Anton Bruckner. Unterstützt wurde der Chor vom Ensemble des Orchesters der Volksschauspiele Ötigheim mit sechs Geigen, zwei Cellos, zwei Hörnern und Orgel.
Im Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei vereinigten sich Chorgesang und Musik zu einer harmonischen Einheit und bescherten den Zuhörern eine ausdrucksstarke Klangfülle. Ein Höhepunkt war dabei das von den Chormitgliedern Wolfgang Ketterer und Andreas Groß gesungene Solo im Benedictus. Nicht minder beeindruckend präsentierte die Sängerschar zum Abschluss noch das von Christian Fürchtegott Gellert geschriebene und von Ludwig van Beethoven vertonte Lied "Die Himmel rühmen". Die Besucher in der voll besetzten Kirche spendeten begeisterten Applaus. Einige sprachen anschließend gar von "Gänsehaut"-Feeling. Anerkennende Worte fanden auch die Redner, die dem Kirchenchor Grußworte überbrachten. Bürgermeister Arne Pfirrmann gratulierte den vereinigten Chören im Namen der Stadt Rastatt zu der gelungenen Aufführung. Er zog sogar den sinnbildlichen Hut vor dem Dirigenten: "Chapeau, Dr. Erwin Groß! Sie haben einmal mehr bewiesen, dass Sie es in wunderbarer Weise verstehen, einen Chor und die Musiker des Orchesters Ötigheim zu Höchstleistungen zu bringen." Pfarrer Michael Dafferner, Leiter der Kirchengemeinde Iffezheim-Ried, hatte zuvor in seiner Predigt die Bedeutung der Zusammenarbeit der beiden Rieder Kirchenchöre betont: "Wir erleben heute ein Stück Zukunft." Die Kirchengemeinde müsse lernen, in immer größeren Räumen zu denken, denn die demografische Entwicklung und Kirchenaustritte führten zu weniger Mitgliedern. "Dieser Gegenwart müssen wir uns stellen." Unterstützt wurde Dafferner bei der Feier des Gottesdienstes von Pfarrer i. R. Richard Baumann, der den Kirchenchor Plittersdorf 40 Jahre als Präses begleitet hatte, Pfarrer i. R. Gerold Siegel, Pfarrer Mathew Muriankary und Diakon Klaus Krämer. Wie es zu der Zusammenarbeit der Chöre von Ottersdorf und Plittersdorf gekommen war, erläuterte Winfried Müller, Vorsitzender des Cäcilienvereins St. Jakobus Plittersdorf. Im vergangenen Jahr sei der Chor plötzlich ohne Chorleiter dagestanden. In dieser schwierigen Lage habe sich der Kirchenchor Ottersdorf angeboten, die Plittersdorfer Sänger zu unterstützen, damit diese ihr Jubiläum feiern könnten. Müller zeigte sich sehr dankbar für das "nicht alltägliche" Angebot, das man gerne und ohne Berührungsängste angenommen habe. "Aufgrund der Altersstruktur unseres Chores und dem fehlenden Nachwuchs haben wir beschlossen, auch in Zukunft mit dem Kirchenchor Ottersdorf zusammenzuarbeiten", verkündete Müller und fügte augenzwinkernd hinzu: "Mit dieser Kooperation, die auch schon als das Wunder vom Ried bezeichnet wurde, dürfte der Kochlöffler als Grenze zwischen Plittersdorf und Ottersdorf nun endgültig ausgedient haben." Ortsvorsteher Matthias Köppel begrüßte die Entscheidung und äußerte die Hoffnung, dass die Kooperation der beiden Chöre wegweisend werde für die Zusammenarbeit der beiden Rieddörfer. Als Vertreter für die Seelsorgeeinheit Iffezheim-Ried und des Gemeindeteams Plittersdorf sprach Marco Borr dem Kirchenchor seinen Dank aus: "Ihr bereichert die Pfarrgemeinde sehr." Viele Gottesdienstbesucher folgten anschließend der Einladung zum Umtrunk im Garten des Gemeindehauses, um mit dem Kirchenchor zu feiern.
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