"Wie im falschen Film"
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Von Michael Ihringer
Der Spielertrainer sieht Gesprächsbedarf. Was nach sieben Gegentoren verständlich erscheint. Auch wenn es mitnichten eine Überraschung darstellt, dass der TSV Loffenau nach sieben Landesliga-Spieltagen mittlerweile dort angekommen ist, wo jeder Experte das Team aufgrund des personellen Aderlasses eh erwartet hat, nämlich in der Abstiegszone, kam sich dann doch auch Patrick Ebner "wie im falschen Film vor". Auch deshalb: "Grobe Fehler gleich am Anfang, 0:2 nach sechs Minuten, dann muss auch noch der Torwart verletzt runter. Da macht man sich schon seine Gedanken." Nun werden sich nicht wenige fragen: Wenn man beim SC Offenburg, der damit die ersten drei Zähler überhaupt einfuhr, sieben Kisten kassiert, wie soll das erst gegen den FV Langenwinkel werden, einen der Titelanwärter mit den berühmt-berüchtigten Ilhan-Brüdern, die an Glanztagen zu "toxic twins" werden? "Wir müssen Gespräche führen, aber man darf gerade die Jungen auch nicht fertigmachen", weiß Ebner, dass er nun nicht nur als Trainer, sondern auch pädagogisch gefordert ist. Wobei er der Letzte ist, der sich etwas vormacht: "Spielerisch sind die uns klar überlegen." Es geht also nur über die speziell deutschen Tugenden. Nur einen Punkt besser steht der SV Sinzheim da, der nach dem 0:3 in Hofstetten nun eben auf die aufgepäppelten Offenburger trifft. Ein weiterer Rückschlag wie in den Vorwochen sollte tunlichst vermieden werden. "Die Mannschaft ist noch auf der Suche nach dem wahren Gesicht. Trotz der Rückschläge zuletzt ist die Stimmung gut. Die Niederlagen stellen auch Lernprozesse dar", relativiert Spielertrainer Marcel Stern. Allerdings weiß auch er, dass Heimgegner Offenburg nun eine andere Kategorie als die bärenstarken Hofstettener darstellt. "Das ist zwar eine robuste Truppe, aber wir wollen natürlich die Punkte einfahren." Nach zwei Heimspielen mit nur einem Punkt hat sich derweil Rot-Weiß Elchesheim in Altdorf wieder stabilisiert. "Wir waren sehr konzentriert. Wir müssen schauen, dass wir defensiv geht stehen, offensiv sind wir immer für Tore gut", sagt Coach Christian Hofmeier vor dem Heimauftritt gegen den TuS Oppenau, den er als "Knackpunktspiel" einstuft: "Wir können jetzt den Zug nach oben erwischen, oder wir müssen danach eher zusehen, dass wir nicht hinten reinrutschen." Dass auch für den heimstarken Aufsteiger FV Ottersweier die Bäume nicht in den Himmel wachsen, verdeutlichte der Rückschlag gegen Schutterwald. Eine gute Halbzeit, nämlich die erste, reicht nicht immer in der neuen Spielklasse, um Punkte mitzunehmen. "Nach dem 0:1 sind wir nicht mehr richtig ins Spiel gekommen. In der zweiten Hälfte waren wir auch nicht mehr so diszipliniert, da fehlt uns einfach auch die Erfahrung", schlussfolgerte Spielertrainer Christian Coratella, dessen 20-minütiges Intermezzo diesmal erfolglos verlief. Er verweist aber sogleich auch auf zwei positive Dinge: "Wenn wir Zwölfter bleiben würden, hätte ich nichts dagegen. Und außerdem hatten wir jetzt schon alle Teams aus den Top Sechs." Beim Schlusslicht FSV Altdorf, der gerade mal ein mickrigen Pünktchen zu Buche stehen hat, gastiert nun der FVO. "Es wird ein Kampfspiel, die müssen ja eigentlich gegen uns gewinnen." Für Coratella wird die Partie auch aus einem anderen Grund interessant. "Mit dem Altdorfer Spielertrainer Oßwald habe ich meine Trainerlizenz gemacht. Ich kenne ihn von daher, der ist eine Kultfigur dort." Also treffen sich gleich zwei Kultfiguren.
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