Die nächste ganz harte Nuss
Von Winfried Heck
Nach der Pause wegen des Supercups am zurückliegenden Wochenende geht es in der Volleyball-Bundesliga bereits am heutigen Mittwoch wieder voll zur Sache. Auf die Volleyball Bisons Bühl wartet dabei mit dem Gastspiel bei den United Volleys Frankfurt die nächste ganz harte Nuss. "Frankfurt ist ein sehr, sehr guter Gegner, der erstmals komplett sein wird und der im ersten Heimspiel sicher zeigen will, was in der Mannschaft steckt", sieht Bühls Trainer Johan Verstappen eine Riesenaufgabe auf seine Mannschaft zukommen. Das bedeutet aber nicht, dass die Punkte einfach weggeschenkt werden: "Wenn wir mit Leidenschaft dagegen halten und in der Feldabwehr wieder konzentriert arbeiten, dann können wir durchaus etwas mitnehmen." Frankfurt ist erst am vergangenen Freitag ins Liga-Geschehen eingestiegen, zu viele Spieler waren in Sachen Nations League, Europameisterschaft und World Cup unterwegs. Nur zwei Wochen blieben Trainer Stelio deRocco, um sein Team zu formen, wobei der frühere Bühler Publikumsliebling Masahiro Yanagida sogar erst am Samstag nach dem ersten Spiel bei seinem neuen Verein in Frankfurt eintraf. So klemmte es beim Auftakt gegen Aufsteiger Eltman durchaus noch in einigen Spielsituationen, trotzdem sah Verstappen eine starke Frankfurter Leistung. "Mit Floris von Rekom, der beim französischen Meister in Tours unter Vertrag war, haben sie einen sehr starken Außenangreifer verpflichtet, und auch der Australier Luke Smith zeigte auf Außen eine starke Leistung." Dritter Außenangreifer ist Yanagida - und allein das lässt erahnen, dass Frankfurt schwer zu knacken sein wird. Zumal Frankfurt auch im Mittelangriff über enorme Qualitäten verfügt. Der 2,11 Meter lange Nationalspieler Tobias Krick, der gestern seinen 21. Geburtstag feierte, gilt als sprichwörtlich große Hoffnung des deutschen Volleyballs. Für Frankfurt wiederum gilt es, nach dem fast schon enttäuschenden fünften Platz in der zurückliegenden Saison sich neu aufzustellen. Mit spektakulären Verstärkungen soll wieder ganz vorne angegriffen werden, so wie zwischen 2015 und 2018, als die Mannschaft dreimal in Folge im Playoff-Halbfinale stand. Abzuwarten ist, wie Frankfurt den Verlust von Libero Julian Zenger, der zum deutschen Meister nach Berlin wechselte, auffangen wird. Der aus Giesen gekommene Urban Toman ließ aber zumindest gegen Eltman nichts anbrennen. Wenn überhaupt, dann könnte Smith zu so etwas wie der Schwachpunkt in der Annahme werden - falls man bei Frankfurt mit Blick auf den top besetzten Kader überhaupt von Schwachpunkt reden kann. Verstappen hofft, dass sein Team den Gegner mit taktisch klugen Aufschlägen zumindest etwas in Verlegenheit bringen kann. Personell kann Verstappen aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler sind fit und bereit für den nächsten Schritt. "Für uns ist Frankfurt ein Gegner, der uns richtig fordern wird, der uns aber auch die Möglichkeit gibt, uns weiter zu entwickeln." Sein junges Team brauche solche Spiele, in denen es an seine Grenzen gehen müsse. Kleinigkeiten werden am Ende wohl den Ausschlag geben, ist sich Verstappen sicher - und hofft, dass sich sein Team an die taktischen Vorgaben hält. So wie gegen Friedrichshafen, als über weite Strecken des Spiels dem großen Favoriten Paroli geboten wurde. "Da wollen und müssen wir weiter machen."
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