Kein Satzgewinn, aber eine gute Leistung gezeigt
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Von Winfried Heck
Den erhofften Satzgewinn gab es am Spieltag der großen Überraschungen - Herrsching schlug Friedrichshafen und Rottenburg siegte zu Hause gegen Frankfurt - zwar nicht, phasenweise zeigten die Volleyball Bisons Bühl als Gast des amtierenden deutschen Meisters Berlin Recycling Volleys aber ein richtig gutes Spiel. Vor allem im zweiten Satz präsentierten sich die Badener bärenstark und zwangen die Hausherren sogar in die Verlängerung, ehe Berlins Stellerlegende Sergey Grankin die Trickkiste auspackte und für die entscheidenden Punkte seines Teams sorgte. Berlin blieb somit auch im neunten Spiel in Folge ohne Satzverlust, trotzdem war Berlins Trainer Cédric Enard mit der Leistung seiner Mannschaft nicht wirklich zufrieden. "Für das schwierige und enorm wichtige Champions-League-Match gegen Ljubljana müssen wir uns enorm steigern." Im Bühler Lager herrschte genau die gegenteilige Stimmungslage vor. "Im zweiten Satz haben wir das beste Volleyball dieser Saison gespielt", ärgerte sich Co-Trainer Alejandro Kolevich, der Head-Coach Johan Verstappen an der Linie vertrat, lediglich darüber, dass kein Satz- oder gar Punktgewinn gelang. "Mit eigenem Aufschlag haben wir die Sache sehr, sehr gut gemacht, vor allem im Block, doch die langen Ballwechsel gingen zu oft an die Berliner. Da fehlte uns manchmal die nötige Abgeklärtheit." Von Beginn an versuchten die Bisons die Gastgeber mit taktisch klugem Aufschlagspiel nicht ins gewohnte Spiel kommen zu lassen. Und die Hauptstädter hatten tatsächlich einige Probleme, sich im Angriff gut in Szene zu setzen. Obwohl Enard im Gegensatz zu den zurückliegenden Spielen diesmal von Beginn an seine Stammformation auf dem Feld hatte, blieb Bühl bis zum 11:12 dran. Erst einige Annahmewackler in der Satzmitte sorgten dafür, dass man den Gegner auf 19:14 ziehen lassen musste. Kolevich nahm eine Auszeit, versuchte es mit mehreren Spielerwechseln, doch Berlin ließ sich den Satz nicht mehr nehmen. Immerhin, Bühl blieb jetzt dran, erhöhte im zweiten Satz nochmals den Druck im Aufschlag und steigerte sich auch in der Annahme und im Angriff. Berlin bekam richtig Probleme. Zwar waren die Hauptstädter auch in diesem Satz fast ständig in Führung, doch die Bisons ließen sich nie abschütteln. Bei 22:22 schien das Spiel schließlich sogar zu kippen und bis zum 24:24 war es ein offener Schlagabtausch, ehe Grankin seine ganze Klasse und Routine in Szene setzte. Mit einer Stellerfinte sorgte der russische Olympiasieger für den vorletzten Punkt, ein punktgenauer Pass auf seinen zuverlässigsten Angreifer Benjamin Patch für den Satzgewinn. Obwohl der erste Satzverlust im heimischen Volleyball-Tempel Max-Schmeling-Halle mit Mühe abgewehrt wurde, hatte Berlin auch anschließend Mühe, Bühl abzuschütteln. Erst eine Aufschlagserie von Außenangreifer Moritz Reichert zum zwischenzeitlichen 15:10 sorgte für die Vorentscheidung. "Unser Spiel aus der eigenen Annahme heraus war nicht optimal, das muss noch besser werden", haderte Kolevich, der wohl auch in den nächsten Wochen Verstappen vertreten muss, etwas mit dem Schicksal. Insgesamt aber sei er sehr zufrieden mit seiner Mannschaft, der immerhin zehn Blockpunkte gelangen. Auf der in Berlin gezeigten Leistung lasse sich jedenfalls aufbauen, so Kolevich. Bis zum nächsten Spiel bleiben nun zwei Wochen Zeit, am 14. Dezember ist der Tabellenachte Düren zu Gast in der heimischen Großsporthalle.
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