Versuchter Mord: Viereinhalb Jahre Haft für 58-Jährigen
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Karlsruhe (lsw) - Weil er bei einer Umarmung mehrmals auf seine Frau eingestochen hat, muss ein 58-Jähriger wegen versuchten Mordes viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Karlsruhe verurteile ihn am Freitag außerdem wegen schwerer Körperverletzung.
Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung wollte eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung erreichen und plädierte auf ein Jahr und sechs Monate (Az.: 1 Ks 140 Js 45124/17). Der Deutsche hatte seine 43 Jahre alte Frau, die von den Philippinen stammt, im vergangenen Dezember in der gemeinsamen Wohnung in Karlsruhe umarmt und dann fünfmal mit einem Küchenmesser zugestochen. Einer der Stiche verfehlte die Halsschlagader nur knapp. Auch sein Sohn wurde verletzt, als er seiner Mutter zu Hilfe eilte. 58-Jähriger hatte Angst, Frau und Kinder zu verlieren Der Vorsitzende Richter Leonhard Schmidt sprach von einem ungewöhnlichen Fall und einem tief verunsicherten Angeklagten, der zuvor nicht auffällig gewesen sei und spontan gehandelt habe. "Auf der Anklagebank sitzt ein ganz normaler, unauffälliger Mann", sagte Schmidt. Er habe aber mit Tötungsvorsatz gehandelt und sei voll schuldfähig. Die Tat sei sehr schwer zu verstehen. Der 58-Jährige habe Angst gehabt, Frau und Kinder zu verlieren. Der Angeklagte habe während der Verhandlung von seiner Befürchtung gesprochen, dass seine Frau ihn während eines geplanten Urlaubs auf den Philippinen umbringen könnte. Sie war nach Überzeugung des 58-Jährigen untreu. Während der Aussage des Angeklagten sowie zu Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung war die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Foto: dpa
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