Pavillon umstrittener als Haushalt
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Loffenau (ham) - Die Pflöcke sind bereits eingerammt. Das Haushaltsvolumen der Gemeinde Loffenau beträgt dieses Jahr wohl rund 8,2 Millionen Euro. Bürgermeister Markus Burger stellte das Zahlenwerk bereits den Gemeinderäten zur Diskussion - am Dienstag, 10. April, äußern sich nun in der nächsten Sitzung die Fraktionen zum Haushaltsplan für 2018.
Deutlich mehr die Gemüter erhitzen könnte der zweite größere Tagesordnungspunkt im Sitzungssaal des Rathauses: Die Auflösung des Männergesangvereins (MGV) Loffenau beschäftigt die Bürgervertreter einmal mehr - obwohl das Aus nun schon fast zwei Jahre zurückliegtt. Der 1872 gegründete MGV wollte sein Vereinsvermögen der Gemeinde übereignen. Doch die Verwaltung wollte das Geld genauso wenig wie die Mehrheit des Gemeinderats. Grund im Herbst 2017: Die Annahme der 8000 Euro war mit einer zweckgebundenen Spende verbunden. Hätte der Gemeinderat diese angenommen, hätte sie im Gegenzug eine Schutzhütte in den Vogelwiesen bauen müssen. Diese sollte dann nach dem Willen der Altmitglieder an den aufgelösten Männergesangverein erinnern. Kämmerin Daniela Tamba verwies darauf, dass der Bau der Schutzhütte 16500 Euro koste, also Loffenau selbst mehr als die Hälfte finanzieren müsste. Hinzu gesellten sich Folgekosten für Unterhaltung und Pflege. Weil die Verwaltung in einer weiteren Schutzhütte keinen sonderlichen "Mehrwert für Wanderer" sah, sprach sie sich wie die CDU und SPD&Aktive Loffenauer Bürger dagegen aus. Die Freien Wähler hatten dies anders bewertet und stimmten für die Annahme. Deswegen nimmt die dritte Fraktion im Gemeinderat etwas verwundert zur Kenntnis, dass die beiden anderen Parteien nach der ersten Ablehnung einer Hütte nun den Bau eines Pavillons am alten Sportplatz vorschlagen. Laut der Sitzungsvorlage hält das Rathaus den Pavillon bei der Grillstelle durchaus für "attraktiv" - indes will sie diesen auf maximal zwölf Quadratmeter begrenzen. Die vorgeschlagene Größe von 16 Quadratmetern für drei Sitzgarnituren berge die Gefahr einer höheren Frequentierung und führe so womöglich zu mehr Lärmbeeinträchtigungen. Daher soll der Pavillon an der Südostseite des alten Sportplatzes von ehrenamtlichen Helfern und Handwerkern errichtet werden. Die Gemeinde-Bediensteten fürchten überdies bei dem Projekt eine "Vermüllung" wie derzeit bei der Michelsrankhütte und Vandalismus mit Graffitis, die zuletzt selbst im beschaulichen Loffenau für hohe Schäden sorgte. Ob die Beseitigung von Schmierereien aber regelmäßig - wie in der Vorlage vorgeschlagen - in den Zuständigkeitsbereich von ehrenamtlichen Helfern fallen soll, dürfte für Diskussionen im Gemeinderat sorgen.
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