Bei den Bierdeckeln läuft es nicht rund
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Von Thomas Senger
Weisenbach - Bei der Katz Group kommt es zu einem Stellenabbau. An die 30 Mitarbeiter sind betroffen, es soll sieben Entlassungen geben. Das Unternehmen Katz ist über 300 Jahre alt, es gilt als der größte Hersteller von Bierdeckeln weltweit.
In Weisenbach sind derzeit 150 Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführer Daniel Bitton bestätigte den Personalabbau. "Wir mussten Veränderungen herbeiführen", verweist er auf steigende Kosten in vielerlei Hinsicht. Hinzu komme seit 2013 ein Preisverfall im Bereich der Bierglasuntersetzer. Der Dollarkurs trage das Seine zur Entwicklung bei. "Aber wir sind nicht der billige Jakob am Markt", betont Bitton: Man werde die eigenen Produkte nicht unter Wert verkaufen. "Wir haben tolle Wachstumsraten in bestimmten Märkten, aber das reicht noch nicht", erläutert der Geschäftsführer. So habe der Bereich Trittschalldämmung 2017 gegen über dem Vorjahr seine Produktionsmenge verdoppelt. Umsetzungen, Versetzungen in den Mutterkonzern Koehler AG, Altersteilzeit: Das sind die bevorzugten Instrumente, um den erkannten Personalüberhang abzubauen. "Aber bei sieben Leuten haben wir keine andere Möglichkeit als Entlassungen", räumt Bitton ein. Dirk Schmitz-Steinert von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) bestätigt den Personalabbau. "Leicht rückläufige Umsätze, Preise stagnieren oder gehen zurück; stagnierende Produktion", konstatiert der Gewerkschafter. Aber, schiebt Schmitz-Steinert nach, es habe auch einen Anstieg bei den "Overheadkosten" gegeben - also bei den Gemeinkosten: Das Unternehmen habe einen zweiten Geschäftsführer hereingeholt mit dem Ziel, den Absatz erhöhen zu können und Kosten einzusparen. Schmitz-Steinert moniert: "An Einsparungen in diesem Bereich hat der Arbeitgeber wohl bislang nicht gedacht, denn weder die Produktion noch der Absatz konnten trotz zweier Geschäftsführer gesteigert werden." Die IGBCE stehe in Kontakt mit dem Betriebsrat und biete jedem betroffenen Kollegen ihre Unterstützung an. Zu Mutmaßungen, dass sich Koehler von Katz trennen könnte, betont Geschäftsführer Daniel Bitton: "Davon weiß ich nichts." Er könne sich das auch nicht vorstellen, da der Konzern viel Geld investiert habe: "Zu viel, nur um eine Braut aufzuhübschen." www.thekatzgroup.com
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