"Verrohung der Sitten"
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Gaggenau (tom) - Die geplanten Maßnahmen der Stadtverwaltung gegen Raser in Gaggenau gehen Stadtrat Eric Peplau (Grüne) nicht weit genug. "Die reichen für uns vernünftige Leute aus", monierte Peplau am Montag im Gemeinderat. Gegen Raser müsse man aber anders agieren: "Das ist ein bewusstes Vergehen, ich glaube nicht, dass ein Smiley oder ein Hinweisschild diese Leute davon abhält, schnell zu fahren."
Es gelte, einer "Verrohung der Sitten Einhalt zu gebieten" und das "Halbstarkentum" unter Kontrolle zu bekommen. Oberbürgermeister Christof Florus entgegnete: Auch das Aufstellen von Smileys helfe. Zusätzlich gebe es ein Lärmmessgerät. Dieses werde nach der Probephase in Michelbach im Oktober in die Innenstadt kommen. Darüber hinaus würden weitere Radargeräte angeschafft: "Zwei bis drei zusätzliche Anlagen, mobil oder nicht mobil, die an den neuralgischen Punkten messen werden." Weiterhin werde überlegt, dass man "personalmäßig" den Ordnungsdienst aufstocke. "Wir werden verstärkt daran arbeiten, die Raserei einzuschränken", versicherte Florus. Doch sei auch der Gesetzgeber gefordert, damit die erlaubte Geräuschentwicklung der Fahrzeuge geringer werde. Christina Palma Diaz (CDU) meinte: "Ich gebe Herrn Peplau recht. In Hügelsheim rast keiner mehr, denn da wird man abgelichtet", richtete sie den Blick auf das Spargeldorf und dessen Probleme insbesondere mit Fluggästen auf dem Weg zum Airpark. Dies sei mit Gaggenau nicht vergleichbar, argumentierte Florus: In Gaggenau gebe es "Nachtraser", in Hügelsheim sei die Situation eine andere. "Wenn ich bei St. Josef eine Blitzanlage hinstelle, dann fahren die bis dahin langsam, und dann rasen sie los", berichtete er. Unverständlich sei auch, dass einerseits Bürger Radarmessungen fordern, andererseits nach Aufstellen der Anlagen Bürger Warnungen über deren Standort publizierten. Palma Diaz sieht auch das Umfeld des Goethe-Gymnasiums als einen "großen Gefahrenbereich".
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