Dient "Blattgurke" als Blatt- oder Gurkensalat?
Murgtal (ham) - Der Juli trieb seltsame Blüten. Das mag an den tropischen Tagen gelegen haben. 19 Tage mit mehr als 30 Grad konstatierte BT-Wetterexperte Dieter Kraft vergangenen Monat an seiner Wetterstation in Ottenau. Nicht weit davon nahm Ulrike Reuter ihre "Blattgurke" Mitte Juli auf. Der seltsame Spross aus ihrem Garten wirkt nicht so, als entspräche er der vielgescholtenen Gurkenverordnung der EU ...
Aber da die verspotteten Krümmungsvorschriften mittlerweile ad acta gelegt wurden, hätte die "Blattgurke" sicher auch in den Handel gelangen können. Verarbeitet und verspeist wurde das Kuriosum auch von der Familie Reuter - es ist nur nicht überliefert, ob als Gurken- oder Blattsalat ... Genauso grün wie die Gurke samt Blatt ist jedenfalls die Heuschrecke, die Michael Hürst in Weisenbach um 12 Uhr mittags enttarnte. Um das Insekt vor den Grünpflanzen zu entdecken, bedurfte es scharfer Augen und einer scharfen Kamera. Wer glaubt, Heuschrecken fühlten sich bei der Hitze, die im Juli im Murgtal einen Maximalwert von 35,9 Grad erreichte, pudelwohl, der täuscht sich. Heuschrecken schlagen nämlich hohe Temperaturen offenbar ähnlich auf den Magen wie den Menschen. Eine australische Forscherin hatte 2014 festgestellt, dass die Tiere je nach Tempe- ratur zwischen protein- und kohlenhydratreichen Futterpflanzen wechseln. Der anhaltende Hochdruckeinfluss ging laut dem Deutschen Wetterdienst als fünftwärmster Juli nach 1983, 1994, 2006 und 2010 in die Geschichte der Wetteraufzeichnung ein. Sehr warm und sonnig, mit beachtlichem Defizit beim Niederschlag: Regentropfen waren im Juli Mangelware bei einer äußerst geringen Gesamtniederschlagsmenge von nur 33 Litern pro Quadratmeter. Auf der beliebten "Gernsbacher Runde" wanderte nicht nur Gerhard Riekenberg, sondern auch eine Wildkatze. Das Tier posierte am 14. Juli gegen 20 Uhr in der Nähe der Station Galgenbusch. Ute Herden knipste am 2. Juli in ihrem Garten in Gernsbach ein Amseljunges, das noch zaghaft in die Welt blickt, ehe es in das Nest zurückkehrt. Ausgeflogen ist es dann am Tag darauf. Zu den weiteren sehenswerten wie farbenprächtigen Motiven der Murgtal-Wetter-Serie gesellt sich noch ein Bild aus Baden-Baden. Weil die BT-Leser von dort auch gerne immer die Seite zu sehen bekommen, findet sich in der heutigen Reihe eine Aufnahme aus der Kurstadt: Einen üppig blühenden Seidenbaum entdeckte die Gernsbacherin Gisela Plätzer auf dem Areal der "Bellevue"-Altersresidenz in der Lichtentaler Allee. Wenn Sie auch außergewöhnliche Motiveentdecken, lädt Sie das Badische Tagblatt ein, an der Wetterbild-Aktion teilzunehmen. So können Sie mitmachen: Senden Sie uns Ihr Murgtal-Foto aus dem August bis Dienstag, 4. September 2018, zu. Schicken Sie ein unbearbeitetes Digital-Foto in hoher Auflösung und im jpeg-Format an die E-Mail-Adresse: redmurg@badisches-tagblatt.de. Betreff: Murgtalwetter. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail den Aufnahmeort und das Datum des Fotos an. Gerne dürfen Menschen auf den Bildern zu sehen sein - aber nur, wenn diese mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Unter allen Teilnehmern des Jahres verlosen wir im Januar mehrere Preise, unabhängig davon, ob die Bildeinsendung veröffentlicht wurde.
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