Mitarbeiter und Werk seit 100 Jahren gesichert
Von Veronika Gareus-Kugel
Gernsbach - Die im Jahr 1918 gegründete Werksfeuerwehr von Glatfelter sorgt seit 100 Jahren für die Sicherheit von Mitarbeitern und Papierfabrik. Am Freitag wurde dieses Jubiläum im Rahmen eines Festakts im Werk eingangs der Stadt Gernsbach gefeiert. Außerdem durften sich die Feuerwehrkameraden über die Indienststellung ihres neuen Löschfahrzeugs freuen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten große Brände in der Papierindustrie im Murgtal zu einer Gründungswelle von Feuerwehren. Auch in der noch jungen Papierfabrik Schoeller & Hoesch, heute Glatfelter, fanden sich damals Mitarbeiter zusammen, um dem zerstörerischen Werk des Feuers vorzubeugen. Seitdem haben sich Ausbildungsstand und Ausrüstung stetig weiterentwickelt. Davon und von der professionellen Zusammenarbeit von Werksfeuerwehr mit den Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach konnten sich Firmenvertreter und Festgäste bei der Feier überzeugen. Sie wurden begrüßt von Werkleiter Sebastian Loewenberg. Es wurde ein Brand in einer der Werkhallen unweit des Gaslagers angenommen. Auch hatten die Feuerwehrkameraden von drei Verletzten auszugehen, weshalb der Rettungsdienst mit ins Boot geholt wurde. Im Einsatz war zudem die Drehleiter. Über sie wurden die verletzten Personen aus dem brennenden Gebäude gerettet. Das Szenario entwickelte Egon Stößer, der Sicherheitsingenieur von Glatfelter und Moderator der Übung. Die flächendeckende Alarmierung erfolgte über die Brandmeldeanlage des Werks. Schnell und routiniert arbeiteten sich die Rettungskräfte an den Brandherd heran. Zwei Trupps stellten zuvor die Wasserentnahme aus dem Werkkanal sicher. Zum Einsatz kamen auch Atemschutzträger. Insgesamt kann die Werkfeuerwehr auf 42 Einsatzkräfte zurückgreifen. Das entspricht sechs bis sieben Feuerwehrkameraden pro Arbeitsschicht. Auch zukünftig soll in modernes Equipment und in die Ausbildung der Kameraden investiert werden, betonte Stößer im BT-Gespräch. Neues Einsatzfahrzeug in Dienst gestellt Beeindruckt von der Übung zeigten sich auch die Geistlichen Ulrich Eger von der evangelischen Kirche und Michael Keller von der katholischen Kirche. Sie segneten das neue Einsatzfahrzeug. Stolz auf 100 Jahre Werksfeuerwehr zeigte sich Martin Rapp, der Business Unit President. "Papier und Feuer passen gut zusammen", lautete sein Urteil. Doch habe es im Werk, dank der Feuerwehrkameraden noch nie ein existenzgefährdendes Feuer gegeben, weil Brände "schnell und frühzeitig gelöscht wurden", bekräftigte Rapp. Weiter lobte dieser die gute Zusammenarbeit zwischen Werksfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr, engagierten Kommandanten und Wehrleuten. Die Glückwünsche der Stadt Gernsbach überbrachte der Stellvertreter des Bürgermeisters Friedebert Keck. Er wünschte den Feuerwehrkameraden sehr wenige Einsätze. Die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrausschusses des Landkreises überbrachte Jürgen Segewitz. Das neue Dienstfahrzeug bringe Sicherheit für das Unternehmen und sichere Arbeitsplätze. Die Feuerwehren und Werksfeuerwehren im Landkreis seien eine starke Gemeinschaft und entsprechend zu begleiten, führte Heiko Fehlau vom Werksfeuerwehrverband aus.
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