Fit für die nächsten Jahrzehnte
Von Joachim Birk
Forbach - Noch pendeln die Busse des Schienenersatzverkehrs zwischen Forbach und Freudenstadt. Rechtzeitig zum Schulbeginn nächste Woche soll die Verbindung wieder freigegeben sein, wie die Albtal-Verkehrsgesellschaft AVG bestätigt. Sanierungsaufwand Dem Bahningenieur liegt der Erhalt der Brückenbauwerke im Murgtal am Herzen. Abriss und Neubau seien zwar vergleichsweise einfacher zu machen. Doch allein schon aus Respekt vor der Ingenieurleistung früherer Generationen plädiert er, wo immer möglich, für den Erhalt. So auch bei der Forbacher Talbrücke, deren steinerner Vorgänger bei Kriegsende einer Sprengung zum Opfer gefallen war. Die heutige Konstruktion auf Pendelstützen, weiß Jäger, besteht aus einzelnen metallenen Modulen mit einem Rastermaß von drei Metern. Ende der 1940er-Jahre unter französischer Besatzung erstellt, war sie ursprünglich als Provisorium gedacht, erfülle aber bis heute sehr gut ihren Zweck. Um die Sicherheit des Bahnbetriebs zu gewährleisten, unterziehen Jäger und seine Mitarbeiter alle Brücken im Gebiet der AVG einer regelmäßigen Kontrolle. Alle drei Jahre werden die Bauwerke geprüft, im Abstand von sechs Jahren im Rahmen einer Hauptprüfung dann besonders intensiv "auf Herz und Nieren". Die zentralen Kriterien dabei seien die Dauerhaftigkeit, Standsicherheit und Verkehrssicherheit der Bauwerke, wie die Bahningenieure erläutern. "Die aufwendigen Sanierungsmaßnahmen an den Brücken liegen im Millionenbereich", ergänzt AVG-Pressesprecher Michael Krauth. Dichte Wanne Die Streckensperrung in der Ferienzeit hat der Bahnbetreiber AVG jedoch noch für weitere Bau- und Erhaltungsmaßnahmen genutzt, wie Krauth betont: "Im Bereich der Bahnmeisterei Forbach werden zum Beispiel die Kabeltrassen längs der Schienen erneuert und auch Randwege neu angelegt." Weitere Maßnahmen gelten einer verbesserten Trassierung, für mehr Fahrkomfort und auch, um den Verschleiß der Bahnen zu minimieren. Diese sogenannten Stopfarbeiten werden von einem speziellen multifunktionalen Bauzug ausgeführt, erklärt Andreas Heger. Dabei werden die Schienen in Höhe und Neigung zunächst millimetergenau justiert. Danach erfolgt das "Stopfen", also das unterfüttern der Schienen mit Gleisschotter. Auch weiter talaufwärts, bis nach Freudenstadt, wird die Atempause im Bahnverkehr für Instandhaltungsarbeiten genutzt. Der Haltepunkt Heselbach erhält neue Weichenschwellen, auch andernorts werden Weichen instandgesetzt und die Vegetation längs der Schienen erhält einen Rückschnitt.
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