Glasdach - und noch viel mehr
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Von Thomas Senger
Gaggenau - Wer schon mal ein Haus saniert hat, der kennt es: Eigentlich wollte man nur ein Glasdach reparieren - und dann wurde es doch ein richtig teures Vorhaben. So ist es auch an der Carl-Benz-Schule. Gut vier Millionen Euro schwer wird die Investition an der beruflichen Schule des Landkreises. 2021 soll es losgehen, aber die entscheidenden Weichen werden in der kommenden Woche gestellt. "Bericht über den energetischen und baulichen Handlungsbedarf" lautet der Tagesordnungspunkt für den Bau- und Umweltausschuss - und an dessen Ende steht ein dickes Millionenprojekt. Letztlich unvermeidlich, so sieht es auch Volker Bachura, der Leiter der Schule. "Nicht einfach schnell das Glasdach reparieren, sondern ein Gesamtkonzept", freut er sich. Denn bei der Planung würden gleich auch die Beschattung und ein verbesserter Wärmeschutz berücksichtigt werden. Gleichzeitig bestehen Überlegungen, die Außenfassade und die Fenster der Außenhaut zu überplanen, weiß Bachura. Seit einiger Zeit häufen sich Reparaturen an Fenstern und am textilen Sonnenschutz, gibt die Landkreisverwaltung zu bedenken. Wer die Schule kennt, der weiß: Im Sommer "steht" die Hitze wie in einem Treibhaus, bei Regen bilden sich kleine Pfützen, weil es von oben tropft. Nach rund drei Jahrzehnten schlagen Alter des Gebäudes und Ausführungmängel voll durch. Letztlich muss die gesamte Glasdachkonstruktion ausgetauscht werden. Aber: "Bei einer Maßnahme dieser Größenordnung kommt die aktuelle EnEV zum Tragen", so das Landratsamt. Es muss also eine Verglasung mit besserem U-Wert verwendet werden, was einer energetischen Sanierung gleichkommt. Saniert man aber energetisch, so empfiehlt es sich, das gesamte Gebäude in den Blick zu nehmen." Somit ist man bei einem "stimmigen Gesamtkonzept" und einer Kostenschätzung von derzeit knapp 4,1 Millionen Euro. Dies werden die größten "Baustellen" der CBS: Wärmedämmung: Der Baukörper aus den 50er Jahren hat dünne Außenwände ohne Dämmung. Zum Energieverbrauch schreibt die Landkreisverwaltung: "Schlechter sind nur die denkmalgeschützten Gebäude Pestalozzischule und die Verwaltung in der Robert-Koch-Straße in Bühl." Dämmung von Fassade und oberster Geschossdecke sowie neue Fenster sollen Abhilfe schaffen. Sommerlicher Wärmeschutz. Es fehlen Dachfenster im Glasdach; die Textilmarkise beschattet nur einen Bruchteil der Gesamtfläche. Bei Windböen werden die Markisen zudem automatisch eingefahren. Betonsanierung. Denn immer wieder kommt es zu Abplatzungen aufgrund von Korrosion der Bewehrung. Rund der Hälfte der 4,1 Millionen Euro wird für die Erneuerung der Fenster, des Glasdaches und des Sonnenschutzes gebraucht werden. Schulleiter Bachura gibt darüber hinaus zu bedenken: Eine Beschattung der Unterrichtsräume sei auch wegen Digitalisierung und neuer digitaler Endgeräte unabdingbar. Sprich: Multimedia-Wand oder ein Bildschirm sind fast nicht lesbar, wenn sie im gleißenden Sonnenlicht platziert sind.
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